EDI Frischling

15. Juni 2012 15:40

Hallo liebe Experten,


ich wende mich mal an dieses Forum in der Hoffnung, endlich eine kompetente Beratung zu erhalten in einer Sprache, die auch ein Nichtfachmann versteht.
Vielen Dank im Voraus für eure Mühen.

Also 2 topic …

Wir sind ein kleiner Foodgroßhandel. Einer unserer großen Kunden besteht auf EDI in absehbarer Zeit.

OKIDOKI lieber Kunde, machen wir.

Nun habe ich mir etwas über Anbieter/Software/Hardware/Konverter angelesen, aber leider fehlen ein paar schlichte Grundlagen für mein Verständnis. Von diesen Grundlagen hängen ein paar tausend € Investitionskosten ab. Die Firma, die uns Navision verkaufte und installierte, hat leider überhaupt nichts mit EDI am Hut. Man gab uns Empfehlungen für Firmen.
Mit meinem mangelhaften Grundwissen :oops: bilde ich mir bei den bisherigen Gesprächen jedoch ein, wie meine Gesprächspartner schon den von uns finanzierten Urlaub auf den Malediven planen.

Wir scheuen die Investition nicht und können diese auch problemlos tragen. Nur möchten wir nicht mehr gerupft werden, als unbedingt nötig.

Daher wäre es toll, wenn mir ein paar Grundlagen näher gebracht werden könnten.
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Wir nutzen Nav. 5.0 mit SP1 auf Vista. an 8 Arbeitsplätzen;
Modul: Fibu + Warenwirtschaft + Datev

Kann ich mit diesem Paket überhaupt auf EDI umstellen??? Oder brauche ich noch weitere Pakete?
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Was muss überhaupt in den EDI Nachrichten enthalten sein??? Welche Daten sind nötig? Gewichte + Preise + Artikelnummern + Artikel sind klar.
Aber zum Beispiel auch ein Verbrauchdatum oder die EAN der Einheit sowie die vom Karton?
Dann bräuchten wir ein Zusatzmodul, dass bei der 5.0 Version verschwendetes Geld wäre, da der Support bald am Ende ist.

Wir arbeiten mit gewichtsvariabler Ware. Oder muss dies individuell mit jedem Kunden vereinbart werden???

Bearbeiten können müssen wir die Typen:
Orders; Desadv; Invoic; evtl. Contrl;

Senden und Empfangen möchten wir per X.400.
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Tja, ich fasse zusammen: Viele Fragen, wenig Ahnung.

Falls also ein paar von euch Nerds :mrgreen: gerade Langeweile haben, ich bin für jeden Hinweis (auch mit der Brechstange) dankbar!!! Und da ich nun mal kein reines EDI Forum finde, lasse ich meine Fragen auf euch los :wink: .

Der 2_Finger_Adler

Ohne Vorurteile gegen Smilies!

Re: EDI Frischling

24. Juli 2012 10:19

Hallo 2_Finger_Adler,

ich habe das hier zu spät gelesen.
Wir haben auch für einige Kunden EDI im Einsatz - allerdings nur Invoic.

2_Finger_Adler hat geschrieben:ich wende mich mal an dieses Forum in der Hoffnung, endlich eine kompetente Beratung zu erhalten in einer Sprache, die auch ein Nichtfachmann versteht.
Vielen Dank im Voraus für eure Mühen.


Also eine richtige kompetente Beratung würde ich in einen Forum nicht erwarten, aber meine Erfahrung und Meinung kann ich dir mitteilen.

Es gibt Lösungen für Navision die zeitgesteuert EDI-Dateien erstellen oder auch Biztalk-Server verwenden und dann z.B über Filework gleich an die jeweilge Firma senden. Drogerieketten und Foodgroßhandel verwenden recht häufig EDI, daher wird das euere Firma vermutlich über kurz oder lang ganzheitlich im Unternehmen umsetzen müssen?!

Falls ihr das nur für einen Kunden benötigt würde ich externe Tools vorschlagen!
Falls ihr euer ganzes Unternehmen auf EDI unstellen wollt, ist das eine recht komplexe Angelegenheit.
Für die Navisionlösungen werden bei den mir bekannten Lösungen einige Posten und Rechnungstabellen durch einige zusätzliche Felder "aufgebläht", die dann natürlich alle Mandanten betreffen. Das macht eigentlich nur Sinn, wenn man EDI ganzheitlich einsetzen möchte/muss.

Ob externe Tools oder nicht, der Konfigurationsaufwand im ERP System ist meiner Meinung bei jeder Lösung vorhanden. Man muss die GLN/ILN Nummern für die jeweiligen Unternehmen hinterlegen und die EAN Nummern für die Artikel einpflegen.

2_Finger_Adler hat geschrieben:Was muss überhaupt in den EDI Nachrichten enthalten sein??? Welche Daten sind nötig? Gewichte + Preise + Artikelnummern + Artikel sind klar.

Wir arbeiten mit gewichtsvariabler Ware. Oder muss dies individuell mit jedem Kunden vereinbart werden???


Das Mapping ist dann der eigentlich Knackpunkt. Jeder Kunde möchte in der Regel ein eigenes Mapping haben und schickt euch vermutlich firmeneigene EDI-Definitionsdokumente. :wink:

Jedes EDI-Dokument hat zwar eine fest vorgegebene Spezifikation, aber es gibt verschiedene EDI-Dialekte und unterschiedliche Edi-Versionen (Link) und jede Firma möchte nun andere Felder (Muss/Kann Felder) übertragen bekommen. :wink:

2_Finger_Adler hat geschrieben:Bearbeiten können müssen wir die Typen:
Orders; Desadv; Invoic; evtl. Contrl;

Senden und Empfangen möchten wir per X.400.


Das Senden und Empfangen von den 3 bis 4 EDI-Formaten ist schon als viel und komplex einzustufen.
Eine allgemeingültige Empfehlung würde ich hier nicht geben wollen, aber aus meiner Erfahrungen sind externe Tools flexibler, transparenter und belasten weniger das ERP System. Bei der Navisionlösungen, als ganzheitlicher Ansatz, musst du in der Regel Schulungen absolvieren, Partner fragen und Update/Wartungsverträge abschliessen. Das hat natürlich den Vorteil, dass du EDI fast komplett im Navision verwalten kannst. Im großen Stil müsste man dafür wenigstens auch eine halbe EDI-Personalstelle einplanen.

mfg,
winfy

Re: EDI Frischling

24. Juli 2012 10:31

Hallo,
Ich denke winfy hat das schon sehr gut zusammengefasst.
Evtl. kannst du dich auch noch mal nach einem externen Dienstleister umschauen, der für euch den Biztalk- Part (Umsetzung vom Kunden- in euer Inhouse- Format und umgekehrt) übernimmt. Dann habt Ihr nur einen Kanal über den die Daten ausgetauscht werden, auch wenn ihr mit mehren Kunden kommuniziert. Der Partner hat dann evtl. auch mehr Erfahrung mit EDI und kann euch auch bei Mapping- Problemen unterstützen.

Gruß, Fiddi

Re: EDI Frischling

7. Dezember 2016 07:58

Moin,

ich würde abraten die EDI Verwaltung Inhouse zu managen. Aufwand/Kosten ohne Ende. Aus NAV die Daten EDI- Gerecht zu bekommen ist nicht einfach. Wir waren schnell bei unserem Systemhaus in 5stelligen Bereich. Also Finger weg.
Haben wir am Anfang auch versucht und war nicht mehr zu bewältigen. X.400 kann/will nicht jeder. Und schon geht die Fummelei los.
Da muss man schon jemanden dafür einstellen der nichts anderes macht.

Wir haben dann umgestellt und machen es ganz einfach mit einem externen Dienstleister. Ich will keine Werbung machen aber das ist die Firma Comarch (mal danach googeln)
Wir senden INVOICE, DESADV aus NAV15 und bekommen ORDERS in XML Format - Comarch nimmt die Daten und wandelt um und schickt es an die EDI Partner weiter. Aufschaltung pro EDI Partner nur 650€. Wenn die schon ein Mapping mit dem Partner haben muss man dafür nichts bezahlen sonst ca. 1200€. Abgerechnet wird pro Beleg. Wir haben ein Traffic von ca. 1000 Stück im Monat. Die Kosten liegen bei ca. 50-60€ im Monat.
Viel günstiger als alles selbst zu managen.
Wie Comarch sind vielleicht auch andere EDI Partner. Wir haben mit diesem sehr gute Erfahrungen mit den Jungs. Nach deren Aussage haben die sogar Verbindungen mit JAPAN und Australien und wickeln EDI Geschäfte ab.
Wir sind dabei in CANADA EDI aufzubauen. Für COMARCH kein Problem.

Auf jeden Fall extern ist meine Empfehlung.