Kosten von Ressourcen auf Sachposten buchen

Hallo liebe Community,

Wir überarbeiten gerade unser Controlling bzgl. NAV und wollen die Ressourcen mit in das Kostencontrolling einbeziehen.

Nun bin ich heute an einen Punkt gestoßen an dem ich einmal eure Hilfe benötigen würde, da sich mir die NAV-Logik nicht 100%ig zu ergeben scheint.

In der Ressourcen-Einrichtung ist es möglich für jede Ressource eine Produktbuchungsgruppe sowie einen Einstandspreis einzutragen. Benutze ich diese Ressource im Rahmen einer Montage, so werden die Kosten entsprechend der Buchungsmatrix korrekt auf den entsprechenden Direkten Kostenkonten verrechnet (Lagerregulierung buchen ist aktiviert). Wenn ich aber eine Ressource per Verkaufsauftrag oder Serviceauftrag verrechnen möchte, werden nur die Umsätze verbucht, aber nicht die Kosten in den Sachposten abgebildet. Die Kosten im Ressourcenbuchblatt werden ebenfalls nicht berücksichtigt (steht auch so in der hilfe)

Gibt es eine Möglichkeit die Kosten der gebuchten Ressourcen irgendwie in den Sachposten sichtbar zu machen? Wie ist es denn nach NAV logig gedacht, dass ich nachher Ressourcen in der Kostenrechnung sehen kann. Derzeit wirkt es so als wären die Kosten der Ressourcen komplett unsichtbar für die Kostenrechnung. Idealerweise würde ich sie gerne in den Sachposten sehen (entsprechend der Produktbuchungsgruppe verbucht)

Gesetz dem Falle, dass NAV hierfür nicht ausgelegt ist.... gibt es eine Möglichkeit das anzupassen?

Beste Grüße
Simon Weiss

Hallo Simon,

im NAV Standard geht das wirklich nicht. Man kann keine Ressourcen einkaufen, nur verkaufen. Die sich aus dem Einstandspreis der Resource ergebenden Beträge werden nicht gebucht, stehen also nur in den gebuchten Verkaufsrechnungen. Sie werden für die DB-Berechnung des Auftrags benutzt, das war es dann schon.
Das hat vor allem den Grund, dass Ressourcen (da man sie nicht einkaufen kann - NAV Standard) interne Ressourcen sind, für die die Kosten anders gebucht werden (Lohn/Gehalt). Dummerweise sind die dann nicht in einer Granularität gebucht, die eine Zuordnung zu den Aufträgen einfach ermöglicht. Der NAV-Standard (oder besser CKL KoRe Standard) Weg wäre, die Aufwände pro Auftrag als Leistungsbuchblatt zu erfassen, und dann per Umlagen die Lohnkosten dem Auftrag (oder einem Produkt) zuzuweisen. Klingt einfach, ist es aber nicht - Leistungsposten lassen sich nur auf Kostenstelle und Kostenträger buchen, wenn man sie wirklich in Umlagen verwenden will. Kostenstellen sind Abteilungen, Kostenträger Produkte. Was sind dann Aufträge?

Gibt es eine Möglichkeit die Kosten der gebuchten Ressourcen irgendwie in den Sachposten sichtbar zu machen?

Wenn man die Buchungsfunktion anpasst, ja. Wir haben das gemacht und nennen es "kalkulatorische Kosten". Dazu wird ein eigener Kontenkreis eingeführt, der in sich geschlossen ist und nur untereinander gebucht werden kann. In der Buchungsmatrix gibt es die zusätzlichen Konten "Kalkulatorische Kosten" und "Kalkulatorische Kosten Gegenkonto". Für Ressourcen werden diese Konten im Verkauf und im Service Verkauf angesprochen. Damit hat man diese Auswertung dann im Kontenschema (oder im Kostenkontenschema). Es sind aber nur kalkulatorische Kosten, nicht die tatsächlichen. Dazu müsste man dann nochmal die tatsächlichen Kosten anhand der kalkulatorischen Kosten umgelegt werden... was wieder nur nach Kostenstelle und Kostenträger geht. Wenn einem das reicht ists ne schicke Sache, braucht man mehr Dimensionen muss man die CKL Umlagelogik aufbohren.

LG Jens

Hallo Jens,

lieben dank für die Information! Kannst du mir evtl etwas genauer beschreiben wie ihr die Buchungslogik aufgebohrt habt, damit ihr die Kalkulatorischen Kosten buchen könnt (Das hört sich nämlich genau nach dem an was ich brauche!) Welche Objekte habt ihr dafür anpassen müssen? Gibt es etwas worauf wir besonders auchten müssten?


LG und schönen Sonntag noch!
Simon

Hallo Simon,

kalkulatorische Kosten werden nur in Verkaufsbelegen (Service oder Verkauf) in Ressourcenzeilen gebucht. Wenn dann in CU 80 oder CU 5986 Fakturierungen mit Ressourcen auflaufen, werden zusätzliche Buchblattzeilen für das kalkulatorische Konto und Gegenkonto gefüllt und gebucht. Die Summen dafür werden in der Zeilenlogik über den Rechnungsbuchungspuffer gezogen, wie die anderen Buchungsbestandteile auch. Das Aufbohren beschränkt sich auf das zusätzliche Einkippen des kalkulatorischen Kostenanteils nebst Gegenkonto.
Besonderheiten: Dann keine, man kann zusätzliche Checks für den kalkulatorischen Kontenkreis einbauen, dass man da nicht händisch reinbuchen kann. Und immer die Bilanzwaage für diesen Kreis gewahrt wird, je nach Paranoia. Ausreichend ist aber das man diese Konten erkennen, filtern und nicht direkt bebuchen kann.

LG Jens